Film ist eine Weiterentwicklung von Literatur, Theater und Fotografie. Auch die Oper setzt sich hierin fort, denn es war Richard Wagner, der mit dem abgedunkelten Raum und den zur Bühne gerichteten Sitzreihen die Wurzeln für das Kinoerleben gelegt hat.

Als jüngste Kunst greift der Film auf die archaischste Ausdrucksform des Menschen zurück: Das Bilderleben. Wenn das Licht im Kinosaal ausgeht, versetzen wir uns für kurze Zeit in eine frühere Entwicklungsstufe zurück, wo die Trennung zwischen Innen- und Außenwelt wieder aufgehoben ist. Wir verschmelzen mit den Figuren auf der Leinwand und den Zuschauern neben uns, mit denen wir gemeinsam lachen, weinen oder uns erschrecken. Das Filmdrama wird so zum Psychodrama (Friedhelm Bellingroth).

Auf Filmpsychoanalyse verbinde ich zwei Blickwinkel. Ich schaue als Autor und Regisseur auf das Massenmedium Film. Und unter einer psychohistorischen Perspektive: Was verraten die Bilder und Geschichten des Kinos über unsere kollektiven Denkmuster in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft? Mit diesem »Panoramashot« wird die Filmpsychoanalyse zur Kulturforschung. Und in der »Nahaufnahme«: Was trägt die Filmpsychoanalyse zum Verständnis der Filminszenierung und -rezeption bei? Welche seelischen Prozesse kommen am Filmset und im Kinosaal zur Wirkung?

Bei einer Reise durch die Filmgeschichte, durch das Werk einzelner Regisseure sowie durch verschiedene Genres begebe ich mich auf einen Tauchgang in das filmische Unbewusste.


Über mich

Holger Schumacher (*1978 in Köln)

Ausbildung
Magisterstudium Philosophie, deutsche und englische Sprache und Literatur an der Universität zu Köln
Bachelor of Arts Online-Redakteur an der Technischen Hochschule Köln
Diplom Mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln

Beruf
freier Autor und Filmemacher

Organisationen
Deutsche Gesellschaft für Sozialanalytische Forschung e. V.
Gesellschaft für Psychohistorie und Politische Psychologie e. V.